Einmal Mailand und zurück

posted on: Mittwoch, 23. April 2014



Über Mailand hörte ich im Vorfeld nicht wirklich viel Gutes - dementsprechend waren meine Erwartungen auch relativ gering, als wir uns am Donnerstag gen der Fashionmetropole machten. Ziel des Ausflugs war ohnehin weniger das Sightseeing als ein Konzert der Parov Stelar Band am Abend desselben Tages. Dennoch: Einen schnellen Blick auf den Dom und die Piazza della Scala wollten wir uns natürlich nicht nehmen lassen. Und siehe da: Das Wetter war wunderbar und Mailand auch ganz hübsch anzusehen. 

Unbedingt geraten sei es Besuchern in der gleich neben der Galleria Vittorio Emanuele II (puh, was für ein Name!) gelegenen Gelateria CioccolatItaliani vorbeizuschauen. Das Eis ist dort nicht nur deliziös, für Probierfreudige sind auch einige wirklich exotische Sorten dabei. Mein Favorit: Rosengeschmack mit weißen Schokoladenstückchen. Etwas Zeit sollte man allerdings mitbringen, denn zur Rush Hour ist der Andrang dort so hoch, dass man Nummern ziehen muss, damit es in der Schlange nicht zum absoluten Chaos kommt.

Besonders stolz bin, dass ich es trotz dem recht kurzen Aufenthalt noch geschafft habe, ein paar Schnappschüsse einzufangen. Während des Konzertes war ich dann allerdings zu beschäftigt, mir meinen rechtmäßigen Platz unter den schwitzigen, aber glücklichen Konzertbesuchern zu ertanzen. 


Kaffeesätze #3: Lost in Translation - Von fehlenden Worten und Erasmusblasenkomfort

posted on: Sonntag, 13. April 2014

Hallo ihr Lieben! Es ist wieder Zeit für eine neue Runde #KAFFEESÄTZE mit der wundervollen Ani von Anidenkt. Wie ihr wisst, sind die Spielregeln dabei ganz einfach: Man nehme ein Thema, das uns schreibwütige Bloggerinnen gerade beschäftigt. Die eine denkt, wünscht und wütet auf Papier, die andere zieht mit ihrem Text nach. Am Ende entstehen zwei kleine Kolumnen, die kontrovers sein mögen oder ganz konform gehen - denn Absprechen ist verboten. Dazu gibts Koffein und eine kleine Nascherei. Und im Anschluss kann natürlich weiter diskutiert werden. Unter dem Hashtag #Kaffeesätze seid ihr herzlich eingeladen eure Gedanken im Sozialen Netzwerk eures Vertrauens oder gleich in der Kommentarfunktion kund zu tun.

Jüngst beschaute sich Ani in der Kaffeewelthauptstadt Kolumbien den Herstellungsprozess unseres Lieblingsgetränks und musste im Anschluss sogar verschiedene Aromen im fertigen Kaffee herausschmecken. Ihr Fazit: In Zukunft viel bewusster Kaffee trinken! Mein Fazit: Ich muss dringend nach Südamerika!


Ani denkt:
Ich bin total lost in translation. Vier Wochen vor meinem Abflug habe ich angefangen, Spanisch zu lernen, weil in Kolumbien niemand Englisch kann. Hier im Alltag merke ich allerdings, dass kaum ein grammatikalisch korrekter Satz meinen Mund verlässt. Manchmal lege ich mir Redewendungen zurecht, von denen ich weiß, dass ich sie später am Tag brauchen werde. Dann sage ich sie im passenden Moment, bin extrem stolz – und verstehe nur Bahnhof, wenn mein Gegenüber nachhakt. Ich kehre dann jedes Mal frustriert zu meinem Standardsatz zurück.
No hablo español... si... desculpe... gracias.

In den letzten Jahren war ich immer mal wieder in der Situation, in der ich als Einzige einer Gruppe die Sprache nicht beherrschte. Das ist für alle Beteiligten eine unangenehme Situation, denn diejenigen, die kein Englisch sprechen, wissen, dass sie mich mehr oder weniger ausschließen und ich, tja, ich fühle mich sowieso nicht integriert. Erst vor zwei Wochen saß ich im Auto mit vier weiteren Personen, die wild auf Spanisch gegackert und gelacht haben. Ich habe mitgelacht. Allerdings aus verlegener Höflichkeit, nicht, weil ich die Witze verstanden habe.

Gina, so komplett lost in translation zu sein, das ist für mich echt schwer. Ich, die so gerne ihr Gegenüber verbal in den Boden stampft, wenn es zu einer Diskussion kommt. Vor ein paar Tagen musste ich eine Beschwerde-E-Mail an eine Fluggesellschaft verfassen und du kannst dir sicherlich vorstellen, wie schlecht formuliert sie ausgefallen ist und mir diese Tatsache fast die Tränen in meine Äuglein trieb.

Mit den verschiedenen Sprachen auf dieser Welt kommen auch die Herausforderungen. Ich liebe die Vielfalt und den Klang einer fremden Sprache. Außerdem besteht dadurch immer die Möglichkeit, sie zu lernen. Andererseits sind die Momente, in denen man alleine in einem anderen Land ist, sehr frustrierend, wenn man von niemandem verstanden wird und man anfängt, Selbstgespräche zu führen. Um der heimatlichen Sprache willen.

Eine Sache wird mir allerdings immer auf Reisen bewusst: Ich liebe die deutsche Sprache. Und nein, sie besteht nicht nur aus einem Krächzen im Rachen, wie Margarita, meine Vermieterin hier in Medellín, behauptet und dies mit seltsamen Geräuschen untermalt. Rilke hätte sich im Grab umgedreht. Ach, da ist doch so viel mehr. Da kann so viel zwischen den Zeilen stehen, zwischen den Worten. Und für jeden Begriff gibt es tausend Worte. Vielfältiger und schöner geht’s kaum. Deutsch als Weltsprache. Das wäre doch was.

Im Bild festgehalten: Der Moment, in dem man im Café festellt, dass keine Memory Card in der Kamera ist, und man deshalb mit der Webcam kreativ werden muss... 


Gina denkt:
Eigentlich könnte ich mich freuen, denn ich habe es mir über die letzten Monate in meiner hauseigenen Erasmusblase so richtig gemütlich gemacht: Germanistikkurse auf Italienisch sind machbar, da hier und da immer ein deutsches Wort fällt, dass der Orientierung verhilft. Meine Kommilitonen freuen sich, an mir endlich mal ihre Deutschkenntnisse zu erproben. Und meine neuen Freunde kommen vor allem aus Australien, Amerika und nun ja, Deutschland. Lost in Translation? Weit gefehlt. In der Touristenhochburg Venedig spricht man auch im kleinsten Café in der abgelegensten Gasse noch ein paar Fetzen Englisch – an hochfrequentierten Plätzen meist noch Französisch oder sogar ein paar Brocken Deutsch. Und wenn ich dann irgendwo den Mund aufmache, um selbstbewusst meine italienischen Sätze vorzutragen, so erkennt man mich natürlich gleich als Auswärtige und antwortet fluchs auf Englisch. Und auch wenn das in den meisten Fällen einfach nett gemeint ist, so wird einem doch immer wieder vorgehalten: Du gehörst nicht dazu.

Dass Venedig in Italien diesbezüglich allerdings eine Sonderstellung einnimmt, wurde mir spätestens klar, als ich in Verona einmal in den falschen Bus stieg und abseits des touristisch geprägten Stadtzentrums tatsächlich niemand mehr ein Wort Englisch verstand. Da durfte ich dann im Gehirn nach Worten graben und durch wilde Gesten mein Anliegen deutlich machen (das verstehen die Italiener sowieso!). Was ich damit sagen will, liebe Ani, ist Folgendes: Mich müsste man tatsächlich mal öfter in ein Auto mit einem Haufen Italiener ferchen. Eine Sprache lernt man schließlich am besten durch Sprechen. Und die Frustration der Sprachlosigkeit ist gleichzeitig die Motivation, Grammatik zu pauken und sich überhaupt zu trauen, den Mund aufzumachen – auch wenn das, was rauskommt, am Anfang vielleicht manchmal keinen Sinn ergibt. 

Stattdessen macht sich hier Bequemlichkeit breit: Lieber mit Freunden aus aller Welt noch mit einem Spritz auf dem Campo Santa Margherita anstoßen, als daheim zu sitzen und Verben zu konjugieren. Da lernt man zumindest so wichtige Sachen wie: „Ha un accendino?“ (Haste mal Feuer?) Und während unser Italienisch definitiv noch zu wünschen übrig lässt, rühre ich nebenbei die Werbetrommel für die deutsche Sprache. Der neue Lieblingsausdruck meiner Erasmuskumpanen lautet jetzt „treulose Tomate“. Darauf lässt sich aufbauen, oder?

Naples Adventures, Part 2

posted on: Mittwoch, 9. April 2014

The following day, after raising our lazy eyelids and drinking Cappuccino in the sun in a little café right next to the busy main street, we made our way to the beautiful Island of Ischia. The others borrowed bikes to drive around the island, but after a disastrous coincidence with me and an especially rusty exemplar I decided to rather discover the area by foot. I did not regret it.


One of the highlights when visiting Ischia is quite certainly Castello Aragonese. I did not make it up there, but already looking at it is pretty breathtaking!



While I went adventuring I ended up in a fairy-tale like park that was incredibly quite and very different from the "usual" mediterranean feel of the rest of the Island. I followed a cat that I wanted to photograph for a bit and she lead me to this wonderful place: A lady sat there on a bench, surrounded by cats, assumingly the oldest one on her lap, mumbling "Che bella" while petting the Cat's scrubby fur.

One Frozen Yogurt and a beautiful sunset later we all met up down at the harbour to make our way back to Naples for some original Pizza and ice cold beer.



To be continued...

Naples Adventures, Part I

posted on: Freitag, 4. April 2014


It was around noon when four girls stepped out of a plane and into the comforting warmth of Southern Italy. They stowed their bags in the trunk of a cab, and while exchanging stories with the driver in English and broken Italien, the overcrowded streets lead the car deeper to the heart of the city.

It was much how you would imagine the streets of Italy to be, gesticulating car drivers shouting and honking, no one caring for red lights or stop signs, and everywhere dust, swirled up by dirty old Vespas, recklessly channeling their way through the labyrinth. And while the piercing smell of hot rubber made their senses dizzy, there was a sudden confidence between them that this might be the start of a great lovestory.




Now is it possible that their perception might have been blurred, for when when you come from a place like the beautiful but static city of Venice, your heart thirsts for life and vibrance. For something that is not sublime and burdened with history, but very much alive and beating, that is not so much scenery as it is part of something real. And much like after a day of starving a plain piece of bread tastes double as amazing as any other day, after weeks and months of hunger they were willing to swallow the city whole.


They took a deep breath of the dusty heavy air when they finally arrived at the apartment, pulling the trolley suitcases the last metres over cobble stone. There were eight of them in total, arriving one by one, in the tiny two bedroom apartment that would serve as their fort now, and soon there was the crackling sound of plastic cups being unpacked and wine being poured and people clinking glasses to a great weekend ahead.


The rest of the first day in the “prettiest ugly city ever” as one of them did call it was spent strolling, soaking in the sunshine and curiously eyeing the handmade novelties in the thousands of little shops, lining up along the street, always ready to jump aside if one hears the roaring sound of a scooter speeding around the corner. They visited the museum of Contemporary Art, where one can look for meaning between metal sculptures and sparsely painted canvasses, and maybe take an idea or two home. They let the most delicious ice cream melt on their tongue. And they went for dinner at that amazing restaurant that did not even have a menu, but where people were shouting and singing and stomping their feet in the rhythm of the music. So that they fell into bed that night, very tired and a little tipsy, with the greatest expectation for the upcoming day. 





To be continued...